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Ein Tag in Paris mit glücklichen Augen
gesehen.
Morgens um halb neun an der Seine. Der Himmel ist rosa überhaucht,
es ist kalt und die Stadt schläft noch. Die Stadtreinigung spritzt die
Gehsteige ab, eine Polizistin kaut eilig ihr Frühstück, ein Jogger dreht
seine morgendliche Runde, und man hört außer ein paar Autos, ein
paar Stöckelschuhen, die eilig im Stakkado ihren Weg suchen, kaum
etwas.
Sonst bin ich allein auf meinem Weg vom Quai Henri IV, wo ich aus
dem Auto gestiegen bin, zum Nôtre -Dame, meinem ersten Ziel.
Marga und Wilfried mit Familie haben anderes vor als ich, und wir
haben ausgemacht, bis um halb ein Uhr getrennte Wege zu gehen.
Ein Handy haben sie mir noch eingesteckt, damit sie mich ja nicht
verlieren.
Ein bißchen müde bin ich noch, fast die ganze Nacht sind wir
durchgefahren. Patsch! Da bin ich doch mit meinen Sandalen in eines
der Rinnsale getreten, die die Stadtreinigung hinterlassen hat, und
plötzlich sehr wach.
Es ist schön hier an diesem klaren Morgen. Eben schickt die Sonne
ihre ersten Strahlen über die Seine. Über die Sandsteinbrücke, Pont
de Sully, will ich auf die Insel St Luise und von dort über eine kleine
Brücke, l’Archevéché, zum Nôtre- Dame. Es ist zauberhaft hier, hohe
klassizistische Häuser erstrahlen golden im ersten Sonnenlicht, ein
Angler versucht sein Glück, gefangen hat er noch nichts. In dem Bistro
werden für den Ansturm der Touristen die Fenster geputzt, und von
der Stadtreinigung mit den grünen Autos wieder die Gehsteige. Und
da kommt er schon, der erste Bus, lauter lachende japanische
Gesichter.
Auf der l’Archevéché halte ich inne, jetzt sehe ich die Türme von
Nôtre-Dame, sie leuchten golden, der Fluß glitzert, ach welch ein
Morgen! Für heute war Regen angesagt. Die Japaner sind vor mir da,
eine lachende, plappernde Menge ergießt sich aus dem Bus. Ich lasse
sie vorausgehen, besehe mir die filigrane Sandsteinarbeit. Vergleiche
auch mit unserem Freiburger Münster, den anderen gotischen Domen,
die ich schon gesehen habe. Die riesigen Fensterrosetten müssen von
innen phantastisch aussehen. Leider ist, wie überall, ein großer Teil
des Domes eingerüstet. Schade! Auch innen ist der Zugang zu großen
Teilen des Domes nicht zugänglich, so daß ich die Rosetten nicht von
innen sehen kann. Gerne würde ich auf den Spuren des Glöckners
gehen, so ein Dom ist ja durch x Wege und Türen an allen Stellen
zugänglich. Aber wo kann man das schon?
Aber ich habe mir für diesen Tag vorgenommen, daß ich mich freuen
will an allem, was ich zu sehen bekomme, und nicht traurig sein
möchte über das Ungesehene.
Wieder draußen, schlendere ich über den Platz vor der Kirche, schaue
immer wieder zurück, um das Bild vom Dom und der aufgehenden
Sonne für immer in mich aufzunehmen.
Noch ein paar Busse kommen an, es wird hier bald wimmeln. Aber die
übrige Insel ist immer noch im Sonntagmorgen-Schlaf. Vorm
Justizpalast gähnt die Wache. Die Tore sind geschlossen! Von der
Saint-Chapelle ist nur der Turm zu sehen, hinein kommt man nicht.
Aber da ich gar nicht wußte, welche Schönheit ich verpasse, gehe ich
leichten Herzens vorbei.
Irgendwo muß ich einen Geldautomaten finden, ich habe nur ein paar
Francs bei mir, schon ein Kaffee kostet mehr.
Mein nächster Weg geht zum Louvre. Immer möchte ich schon in den
Louvre. Paris und Louvre sind für mich ein Wort, aber ich bin mir nicht
sicher, ob es Sinn macht. Jetzt ist schon fast zehn Uhr. Für den
Louvre braucht man Zeit! Aber vor allem auch Geld. Also marschiere
ich über die Pont Change Richtung Rue de Rivoli. Das ist doch eine
Einkaufsstraße soviel ich weiß. Ach ich weiß so wenig über diese
Stadt, bin gar nicht vorbereitet, da der Entschluß und auch die
Einladung, mit nach Paris zu fahren, ganz spontan erst am Abend
zuvor erfolgte.
Die Rue de Rivoli ist lang, breit und leer. Nicht mal Autos sind bis jetzt
unterwegs, oder zumindestens nur sehr wenige. Links und rechts
noble Geschäfte. Aber ich verweile mich nicht, es ist eine
Einkaufsstraße wie es viele in der Welt gibt, und die Sachen die es
dort zu kaufen gibt, sind auch die gleichen. Bald bin ich beim Louvre
angelangt, und den Geldautomaten habe ich auch gefunden.
Auch der Louvre wird renoviert. Ein Spaßvogel hat auf das Schild, das
auf den vorderen Eingang verweist, geschrieben, der Louvre sei
geschlossen. Ich finde den Eingang. Er ist nicht zu!
Aber um Himmels-Willen, wo kommt diese Menge Menschen her? Der
ganze Innenhof steht Schlange. Wohlgeordnet in Serpentinen warten
da Tausende. Jetzt weiß ich, warum die breite Straße so leer war, die
sind alle hier!
Jedenfalls hat sich die Frage: „Soll ich in den Louvre oder nicht“, von
selbst erledigt. Bis die Taschen all dieser Leute durch das Sichtgerät
geschoben wurden, ist der Vormittag um.
Aber außen ist der Louvre auch schön. Ich spaziere durch den Hof.
Wie reich früher Bauten mit Figuren geschmückt wurden! Interessant
die Glaspyramide über dem Eingang. Im Caffee sind sie noch am
Stühle-Aufstellen. In einem Durchgang kann man durch große Fenster
in Innenhöfe sehen. Wie ich später lese, Michelangelos Sklaven
Modelle sind dort zu sehen. Ich finde einfach nur schön, was ich sehe.
Ein Fernglas wäre nicht schlecht! Das dachte ich noch ein paar mal.
Neben dem Museum ist eine Metro-Station. Ich überlege, ob ich damit
zum Eifelturm fahren soll. Resigniere aber, als ich mit der Bedienung
des Fahrkartenautomaten nicht zurecht komme, weil die Anleitung nur
in Französisch ist.
Da ich den Turm von hier aus recht gut sehen kann, kann es ja nicht
so weit sein. Also los.
Wo Marga und Co. wohl sind? Wenn ich das Handy schon habe, kann
ich sie ja mal anpiepen. Keiner nimmt ab, nur der Anrufbeantworter.
Werde es in einer Weile noch mal probieren.
So wandere ich vom Louvre durch diesen wunderschönen Park, den
Jardin des Tulleries. Ich komme gar nicht vom Fleck, weil ich all die
Figuren anschauen muß. Hunger habe ich auch. So futtere ich, mein
Frühstück, daß ich vor lauter Schauen ganz vergessen hatte. Der
Kaffee fehlt mir, aber zumindestens ist es jetzt nicht mehr so kühl, und
ich kann sitzen. Es ist immer noch recht still im Park. Hauptsächlich
Leute mit kleinen Kindern oder Hunden, und Jogger sind unterwegs.
Dann versuche ich noch mal Marga anzuklingeln, vergebens-, und als
ich dann auf der Pont de la Concorde bin, läutet mich Wilfried an. „Ja
sie wären jetzt beim Eifelturm. Wenn ich auch käme, warten sie auf
mich.“
Obwohl ich jetzt ordentlich Tempo zulegte, brauche ich länger als
gedacht, habe die Entfernung wohl doch unterschätzt. Aber dafür ist
der Weg schön!
Den Invalidendom bewundere ich von weitem. Schade…, aber ich
wollte ja nicht bedauern. An einem Tag kann man nicht alles sehen.
Und wieder die Seine! Ich kann mich nicht satt sehen. Jetzt sind die
ersten Touristenboote unterwegs.
Ich komme durch kleine Sträßchen, deren Name ich nicht mehr weiß,
hier ein Buchgeschäft, da ein Lebensmittelladen. Eine Frau trägt
frische Baguettes nach Hause. Ein Köter kläfft mich an, wird von einer
lächelnden Madame zurückgerufen. Die Sträßchen sind zugeparkt,
daß man fast nicht mehr durch kommt. Teilweise mit Autos, bei denen
man sich nicht vorstellen kann, daß sie überhaupt noch fahren. Bei der
Ecke Rue de l’Université, Avenue Bosquet klingelt mich Wilfried noch
mal an,“ wo ich denn bleibe“.Ich muß erst mal auf der Karte
nachschauen, „ja es ist nicht mehr weit“. Den Eifelturm kann ich im
Moment nicht sehen, er ist durch die Häuser verdeckt, und wie immer
in fremden Städten, peile ich nur die Richtung an, und lauf dann los.
Auf die Weise habe ich bis jetzt immer alles gefunden. Ich brauche
meine Augen, um alles um mich herum aufzunehmen, meine Augen,
Ohren, meine Nase. Da habe ich keine Zeit für etwas so Banales wie
Straßennamen. Erst zu Hause rekonstruiere ich diese dann anhand
der Karte, was mir überhaupt keine Probleme macht, da der Tag wie
ein Film in mir abläuft.
Und es dauert wirklich nur noch ein paar Minuten, und ich stehe erst
vor, dann unter dem Eifelturm. Ich sehe eine Menge Leute, nur
Wilfried sehe ich erst mal nicht. Da ist er dann doch, gerade als ich ihn
noch mal anpiepsen will, schaue ich in die richtige Richtung. „Also die
anderen sind schon oben.“ Nett, daß er auf mich gewartet hat!
Verzweifelt versucht er offensichtlich zum X-ten mal Marga
anzuklingeln, es geht nicht. Wir machen dann aus, daß ich ganz hoch
fahre, (will ich unbedingt, obwohl ich dafür 59F berappen muß), und
daß ich Marga sage, daß er nur bis zur 2. Etage fahre, das reiche ihm.
Kostet immerhin 20 F weniger.
Ich will unbedingt ganz rauf, jetzt, nachdem ich schon nicht im Louvre
war, habe ich das Geld ja übrig. (Die Rechnung steht zwar etwas auf
schwachen Füßen, denn wirklich übrig habe ich sie natürlich nicht,
könnte mir eigentlich die ganze Fahrt nicht leisten. Aber irgendwo
werde ich das schon wieder einsparen. Wann komme ich denn schon
wieder nach Paris. Es ist doch immer so, will man etwas, findet sich
ganz leicht ein Grund oder eine Ausrede.)
Da ich wirklich hoch will, warte ich brav und geduldig eine halbe
Stunde auf den ersten Aufzug, dann noch mal eine Weile auf den
zweiten. Dafür geht die Fahrt in einer flotten Sause und oben bin ich.
Da wartet schon Marga: „Ja klar geht das Handy nicht, wir stehen ja in
der Antenne. Als wir dann draußen auf der Außenterasse sind, und die
Verbindung doch klappt, ist sie ganz selig. Aber sie nimmt sich dann
doch die Zeit, um diese herrliche Aussicht gemeinsam mit mir zu
teilen, und mein Glück darüber. Dann eilt sie ihrem Wilfried entgegen.
Die anderen sind schon wieder auf dem Weg nach unten.
Wieder alleine trinke ich Bilder, Paris von oben! Wie gut es doch ist,
daß diese Stadt von den Franzosen kampflos übergeben wurde. Es
wäre ein Jammer, wäre sie ebenso zerstört worden, wie die übrigen
Städte Europas. Beziehungsweise kann man das auch andersherum
ausdrücken, was ist alles zerstört worden, in furchtbaren, sinnlosen
Kriegen. Wie würden Berlin, London, und z.B. Freiburg usw.
aussehen, hätte es sie nicht gegeben?
Schön auch, daß diese Stadt gebaut wurde, bevor man Flüsse
begradigte. Wie eine silberne Schlange windet sie sich die Seine
durch die Stadt.
Wie licht Paris wirkt, das ist der helle Sandstein der klassizistischen
Häuser, vorherrschender Baustil in der Altstadt. Da ein altes Karussell
auf einer Wiese an der Seine. Die Autos sehen wie Spielzeug aus,
aber ihr Lärm dröhnt noch hier oben. Von hier aus sehe ich auch, daß
es noch viel anzuschauen gäbe, aber Wilfried sagte vorhin, sie wollten
noch nach Versailles. Auch gut!
Fast kann ich mich nicht trennen, noch einmal schnell herum.
Runter darf man dann wieder anstehen vorm Aufzug. Ob’s hier
irgendwo ein WC gibt?
Während der Wartezeiten bewundere ich die Technik dieses Turms.
Irgendwo habe ich mal gelesen, wieviel Nieten nötig waren um ihn zu
bauen.
Als ich wieder unten bin, erwartet mich eine ungeduldige Schar. Und
trotzdem haben sie lieb gewartet.! Maren hat Hunger. Sie wird auf
später vertröstet; ein WC für mich gäbe es bei der Metro.
Aber wo ist die Metro? Wilfried meint es zu wissen, aber er hat sich
geirrt. Dann fragt Viola, seine Tochter, alle möglichen Leute, sie ist die
einzige, die genug Französisch kann, sie fragt auch drei Polizisten.
Der eine sagt so ‘rum, der andere zeigt gerade in die Gegenrichtung,
wir laufen hin und her. Aber da wir alle guter Laune sind, nimmt’s
niemand krumm.
Dann haben wir sie doch gefunden die Metro, und nach einigem hin
und her fanden wir auch raus, wie das mit dem Automaten geht, und
ich bekam meinen Fahrschein. Die anderen waren schon versorgt.
Dann kam sogar gleich eine Bahn, als wir unten waren. Die Kinder
waren ganz aufgeregt, aber auch Wilfried, der sich für alles
verantwortlich fühlte, (wie schön, wenn ich das mal nicht sein muß), ja
und außerdem fährt er ja nie mit öffentlichen Verkehrsmitteln, und
drum setzte er sich nicht mal hin, obwohl ihm „seine Füß’ “ ,doch so
weh taten. Ich konnte mich in aller Ruhe setzten, mir taten auch die
Beine (gleich bis zur Schulter) weh, aber ich war ja nicht
verantwortlich. Dann sind wir umgestiegen. Gar nicht so einfach in
einer fremden Stadt, wenn man nicht weiß, welche Strecke wohin
führt. Also gleiche Aufregung wie gehabt. Zumindestens bei Wilfried.
Ich amüsierte mich! Aber er und seine Tochter fanden heraus, wie’s
weitergeht, wir mußten einen langen Gang entlang, er ist so lang, daß
man auf einem Fließband laufen durfte, weil sonst niemand den
Anschluß benutzt, Treppe hoch, Treppe runter, weiter ging’s. Diesmal
blieben alle stehen, denn wir fuhren nur zwei Stationen. Es war lustig,
aber nun wußte ich noch mehr, warum ich Laufen vorgezogen hatte.
Man sieht auch mehr! Aber vielleicht kann man nicht nach Paris, ohne
Metro gefahren zu sein.
Ich habe schon verschiedene U-Bahnen gesehn. So verschieden sind
die nicht. Allerdings habe ich noch nie eine gesehen, die auf
Gummirädern fährt, wie ein Bus. Stromabnehmer hat sie auch nicht,
deswegen nehme ich an, daß der einzige Schienenstrang, der
innerhalb der rechten Führung für die Räder entlangführt, Strom- und
Führungsschiene ist. Von der Metro-Station waren es nur noch wenige
Schritte bis zum Auto. Ein WC habe ich leider immer noch nicht
gefunden. Wenn ich jetzt nicht bald eines fand…
Wilfried versprach bei dem nächsten zu halten, was er dann auch tat.
Deswegen haben wir nach fünf Minuten noch einmal geparkt, und alle
sind ausgestiegen und dem Örtchen zugeeilt. Aber jammern haben sie
mich alleine lassen.
Natürlich mußten wir noch die Avenue Champs Elysées entlang, und
um den Arc de Triomphe herum fahren. Das wollten offensichtlich
viele, darum ging es schön langsam, und wir konnten viel sehen. Es
gab viel Ah’s und OH’s, es ist auch wirklich schön. Jedesmal wenn ich
dann doch ein Foto machen wollte,( ich fotografiere nur ungern aus
dem Auto), bewegte der Stau sich vorwärts.
Von Paris bis Versailles ist es nur ein Katzensprung, und Marga und
Wilfried wühlten sich gemeinsam durch den Verkehr. Wilfried am
Steuer, Marga als Verkehrsleitsystem.
Inzwischen hatten alle Hunger, und eigentlich sollte die
Löwenfütterung auf dem Weg stattfinden.
Aber es fand sich keine geeignete Lokalität, und dann waren wir schon
angekommen.
Also erst das Schloß!
Wilfried wollte beim Auto bleiben,der „Füße“ wegen, aber die übrigen,
Marga, Viola und ihr Freund Marko, Meike und Maren kamen mit.
Dieses Schloß, wenn man alle, die ich bis jetzt gesehen habe,
nebeneinanderstellt, hat man in etwa die Ausmaße von Versailles.
Maren bewundert die Pflastersteine, die einfach ungewöhnlich groß
sind. Ich erzähle den Kindern den geschichtlichen Hintergrund, ein
bißchen, wie die Menschen damals lebten, und welche Musik man zu
dieser Zeit spielte.
An der Kasse entschloß sich Marga, auf die Innenansicht zu
verzichten, als sie sah, daß man 69 F dafür berappen muß. Marga
fängt einfach mit Kulturgütern nicht so viel an. . Für die Kinder wars
billiger, und ihnen hilft’s vielleicht auch mal in der Schule. Auch Viola
kam mit, weil sie wohl den Spiegelsaal schon einmal, aber nicht die
Privatgemächer der Könige gesehen hatte. Innen wurden wir mit
elektronischen Schloßführern in unserer Muttersprache in Form eines
Handys ausgestattet. Weil ich nicht zwei so Dinger tragen wollte, gab
ich das richtige Handy Viola. Im Rucksack höre ich es eh nicht
bimmeln.
Maren blieb bei mir, Meike und Viola waren null Komma nichts
verschwunden. Ich merkte das gar nicht, war so mit Gucken
beschäftigt. Marenkind war ganz bei der Sache. Ich freute mich an ihr.
Dieses Kind hat viel Sinn für Schönes. Sie kam mit ihrem Führer nicht
ganz zurecht, und ließ es dann alleine Quaken. Ich wollte zuhören,
und nebenher Maren ein wenig Kunst erschließen.
Ich hatte gesagt, wir bleiben nicht lange, dann wurde eine Stunde
daraus. In, oder vielleicht eher mit, meinen Augen kann man so viel
Schönes nicht schneller anschauen. Welche Pracht!
Als wir dann beim Auto ankamen, war alles schon in heller Aufregung.
Hunger hatten sie, und sich schon überlegt, ob sie ohne uns vorgehen.
Ja und daß ich das Handy Viola gegeben hatte, fand vor allem Wilfried
gar nicht gut. Es tut mir schon leid, daß nachher alle Lokale in
nächster Nähe schon zu hatten, und wir erst auf dem Heimweg in
einer Autobahngaststätte was zwischen die Zähne bekamen, aber
trotzdem war ich ganz froh, daß mich keiner vorher mit dem Handy
aus der Besichtigung reißen konnte. Es wäre einfach schade
gewesen! Trotzdem war es keine Absicht.
Zum Glück war keiner lange böse mit mir. Marga kennt mich gut
genug, um zu wissen, wie schwer es mir gefallen ist, mich auf eine
Stunde zu beschränken.
Spätestens nach dem Essen, eine Stunde später, kehrte bei allen
wieder Zufriedenheit ein, aber auch die Müdigkeit. Auch mir kippten
pausenlos die Augen zu, und ich frage mich, wie Marga, Wilfried, und
auch Marko dagegen ankamen als sie fuhren. Sie brauchten ja die
ganze Aufmerksamkeit!
Deswegen habe ich von der Heimfahrt nicht viel mitbekommen,
obwohl ich mir doch so sehr vorgenommen hatte, rauszuschauen,
solange es hell ist.