Wer sagt der Rhein fließt ins Meer?

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Eine Mutter radelt mit zwei Kindern von
Freiburg nach Holland.

Wer sagt der Rhein fließt ins Meer
Nachts trommelte schon der Regen auf das kleine Dach unseres Iglu-Zeltes. Es konnte nicht mehr lange bis zum Morgen sein. Meine Hand tastete nach der Taschenlampe. Was war das? Wasser! Al les naß! Manuels und Cornelias Atem ging noch ganz ruhig, sie schliefen noch fest. Cornelias langen Haare lagen mitten in einer Pfütze. Vorgestern waren wir, meine Kinder und ich, Cornelia 9¾ und Manuel mit fast 7 Jahren, mit den Rädern in Freiburg aufgebrochen. Jetzt waren wir etwa 10 Kilometer vor Karlsruhe. Anlaß zu dieser Radtour war Cornelias Frage, woran man eigentlich merke, ob ein Gewässer ein Fluß oder ein See sei. Wir wollten den Rhein entlang radeln, so weit wir kamen, bis nach Holland?
Vorerst sah es so aus, als ob die Fahrt hier zu Ende sei! Der erste Hahn krähte, und das erste Licht des Tages zeigte mir das
ganze Dilemma. Wenn es inzwi schen auch aufgehört hatte zu regnen. Ziemlich klamm kroch ich aus dem Zelt. „Nicht gut geschla fen?“ erkundigte sich die Frau des Bauern freundlich, neben dessen Hof unser Iglu stand. Als ich ihr mein Leid geklagt hatte, meinte sie: „Das ist doch nicht so schlimm, geben Sie mir halt Ihre nassen Sachen, ich habe einen Trockner.“ Mittags gings mit trockenen Sachen, strahlendem Himmel und ebensolcher Laune weiter.
So blauäugig, wie es jetzt auf den ersten Blick aussehen mag, sind wir in Freiburg nicht aufgebro chen. Seit Monaten hatte ich die Fahrt geplant. Von kleinen Touren wußte ich, daß es vor allem galt, Gewicht zu sparen.
Unser vorheriges Zelt miet den vielen Häringen hatte sich oft auf steinigem Boden als unpraktisch er wiesen. Von Luftmatratzen sind wir
auf die leichten Isomatten übergegangen. Alle leichten Sachen, wie
Kleider, Verbandszeug und Badesachen waren in den doppelt
imprägnierten Satteltaschen gut aufgehoben. Zusätzlich ist es ganz
praktisch, in Plastigtüten noch alles getrennt einzupacken; man findet
schneller, was man sucht. Da ich die Kinder nicht so schwer belasten
durfte, war alles Gewich tige in einem Fahrradanhänger verstaut. Vor
allem die Küchensachen laufen ins Gewicht.
Gleich am ersten Ferientag waren wir aufgebrochen, und bis Lahr ging
es zügig voran. Die Wege sind mir von Tagesausflügen bekannt.
Erstens weils schöner ist, aber vor allem auch, weil Manuel einfach
noch nicht auf die Straße gehörte, benutzten wir die Wald- und
Wirtschaftswege möglich nahe am Fluß.
Ja, es ging flott vorwärts am ersten Tag und das, obwohl wir bei jedem
Baggerloch eine Badepause einlegten, weil es so heiß war. Bis zum
Abend hatten wir 70 km geschafft.
Es dauerte lang, bis wir ein Plätzle für unser Zelt gefunden hatten. Die
Rheinauen sind Naturschutz gebiet. Es wurde ja erwogen, dort ein
Kernkraftwerk zu bauen, aber die Bauern dürfen ihren eige nen
Kindern nicht erlauben, ein Zelt aufzubauen, selbst nahe beim Hof.
In Ichenheim fanden wir dann doch eine Bäuerin, die sich meiner
Kinder erbarmte, aber sie mein te: „Bis um neun Uhr müßt ihr wieder
verschwunden sein, eher macht der ortsansässige Polizist auch nie
seine Runde.“ Bis wir in die Schlafsäcke krabbeln konnten , war es
schon 22 Uhr.
Wir haben es uns mit dem Auspacken immer sehr einfach gemacht.
Die Packtaschen blieben an den Rädern; mit Ringschlössern
gesichert, und einer Plane abgedeckt, konnte kaum etwas passieren.
Un sere Küchenkiste wurde nur bei Bedarf ins Zelt geholt und diente
mit einer Sperrholzplatte abge deckt, gleich als Tisch. Sonst war sie im
Hänger Gut aufgehoben.
Ein erwachender Bauernhof, mit all seinen Geräuschen, ist für einen
Stadtmenschen schon etwas be sonderes. Beim ersten Hahnenschrei
steht man auch als Morgenmuffel mit Freuden, sozusagen mit den
Hühnern, auf. Bringt dann noch die Bauersfrau sechs riesengroße,
hartgekochte Eier zu Früh stück, ist ‘morgens um sieben die Welt noch
in Ordnung’. Die Bäuerin war die erste all der freundli chen Menschen,
die uns noch begegnen sollten.
Wieder bei großer Hitze ging es heute etwas langsamer, mußten ich
den Weg doch auf der Radkarte suchen. Möglichst oft ins Wasser
hopsen wollten wir auch. Außerdem war die Kirschernte in vollem
Gange, und wir wurden des öfteren zum Futtern eingeladen.
Wie schön der Breisgau ist!–Schon gestern vom Tauber-Gießen,
einem Vogelschutzgebiet, waren auch Cornelia und Manuel ganz
begeistert. Wenn überall geerntet wird, man die Früchte des Feldes
und der Bäume reifen sieht, man frei ist von Verpflichtungen, und die
Sonne auf all die Pracht scheint, könnte man meinen im Paradies zu
sein.
So radelten wir, bis die aufkommenden Mittagshitze, Hunger und
Müdigkeit der Kinder uns zu ei ner größeren Pause zwangen. Auf der
Höhe von Baden-Baden fanden wir direkt an einem Baggersee ein
Plätzchen für all unsere Bedürfnisse. Gerade hatte ich unsere
Strandmuschel zu Schutz vor der Sonne aufgespannt, da zog ein
Gewitter auf. Das Ding ist sogar wasserdicht, wie sich zeigte, denn
wahre Fluten stürzten auf uns nieder. Weil’s plötzlich auch noch kalt
wurde, holten die Kinder sich ihre Schlafsäcke, und bald war es ihnen
so gemütlich, daß sie die ganze Sintflut verschliefen. Ich hat te es in
dem verbleibenden Eckchen die nächsten zwei Stunden weniger
kommode.
Gerne wäre ich die Nacht an diesem See Geblieben. Aber mit zwei
kleinen Kindern, ganz alleine, weit ab von allen Menschen, hatte ich
einfach Angst. So suchte ich lieber die Nähe eines Bauernho fes.
Die folgende Nacht habe ich zu Anfang beschrieben.
Heute mußten wir durch Karlsruhe. Mir war das nicht ganz geheuer,
denn beide Kinder waren dem hektischen Großstadtverkehr nicht
gewachsen.. So mogelten wir uns durch kleine Nebenstraßen, und
durch den Stadtkern haben wir die Räder lieber geschoben.
Auf einem Spielplatz haben wir dann gerastet und gekocht. Meine
Zwei waren begeistert von einer alten Dampfwalze, die einfallsreiche
Stadtväter, bunt bemalt, dort aufgestellt hatten. Nur die Aus sicht auf
ein Eis konnte Cornelia und Manuel ‘ loseisen ‘.So sind wir an diesem
Tag nicht weit ge kommen. Schon wenig Kilometer hinter Karlsruhe
galt es, ein Plätzchen für die Nacht zu suchen.
Verflixt, gab es denn hier überhaupt keine Bauernhöfe? Einen
Zeltplatz anscheinend auch nicht!
So klingelten wir an einer abgelegenen, ziemlich verfallenen Gärtnerei.
Niemand da! Weitersu chen? Inzwischen war es dunkel und wir
ziemlich müde, und so bauten wir unser Iglu hinter dem Haus auf einer
kleinen Wiese auf. Versteckt durch eine Hecke war wir zumindest von
der Straße aus nicht zu sehen. Vorteil des Fleckchens, es gab einen
Wasserhahn. So ganz wohl war mir nicht in meiner Haut, was sollte
ich nur den Leuten sagen, falls doch……….? Da war ich schon
eingeschlafen.
Das erste Licht des Tage trieb mich aus den Federn. Es schien
wirklich niemand zu Hause zusein. Nichts rührte sich. Gerade wollte
ich ganz erleichtert das Frühstück richten, da kam ein kleiner Mann
und verschwand im Haus. Von dort aus muß er uns gesehen haben,
denn er kam wieder ´raus und di rekt auf mich zu. Ich sagte gleich mein
Sprüchlein auf, von wegen, es sei so spät gewesen, und das wir nichts
anderes gefunden hätten. „ Er wäre nicht von hier, hüte nur das Haus
seiner Tochter, die in Urlaub sei.“ Eine kräftige Alkoholfahne wehte mir
entgegen. Mir wurde immer mulmiger zu Mute, denn der Alte machte
mir doch tatsächlich einen eindeutigen Antrag und tatschte mir auf den
Po.
Die Rettung nahte schon, eine ältere Frau mit Korb kam angeradelt.
Sie schickte den Alten ins Haus. „ Bitte entschuldigen Sie meinen
Bruder“, meinte sie, „ er ist schon nicht mehr recht im Kopf vom vielen
Saufen.“ Wir haben uns dann noch eine Weile unterhalten, und sie
erlaubte uns, von den Him beeren zu pflücken, die reichlich hinterm
Haus wuchsen. Inzwischen waren auch meine Küken aus dem Zelt
gekrabbelt und kamen dieser freundlichen Aufforderung begeistert
nach. So hatten wir ein sehr feines Frühstück..
Der Weg führte uns heute direkt am Rhein entlang. Die Hitze flimmerte
über dem Wasser, und dicke Kähne zogen ihre träge Bahn. Bald
waren unsere Wasserflaschen leer und wir waren froh, als das
nächste Dorf auftauchte, denn die Zunge klebte uns am Gaumen. Die
Kinder konnten nicht mehr!
Als wir noch auf einer Treppe unter dem Dach einer Scheune unsere
Wurst kauten, brachte ein kur zes Gewitter ein wenig Frische.
Auf einer langen, hohen Brücke überquerten wir den Rhein, und jetzt
war es nicht mehr weit bis Spayer. Vorher lud uns aber noch ein
Altrheinarm zum Baden ein. An diesem einsamen, malerischen
Fleckchen blieben wie noch bis zum Abend, kochten, und ich
reparierte noch meine Gangschaltung, der Zug war gerissen.
Mit der untergehenden Sonne fuhren wir nach Spayer hinein. Vor der
Stadt standen wir noch einmal auf einer kleinen Anhöhe und konnten
uns an dem Blick auf den Dom nicht satt sehen. Wenn man durch
Spayer hindurch fährt, findet man an einem der künstlichen Seen
einen Campingplatz, der we nig Komfort, dafür umso mehr Romantik
bietet und nicht sehr teuer ist. Dort blieben wir drei Tage. Cornelia und
Manuel wollten ausgiebig spielen, ich den Dom besichtigen und
fotografieren und au ßerdem mußte ich ja das Zelt abdichten, damit wir
nicht noch einmal ‘ schwimmen ‘ gingen.
Die letzten Tage hatte ich ängstlich nach dem Himmel geschielt, aber
Petrus war uns wohlgesonnen. Eigentlich sollten neue Zelte dicht
sein!!!
Wäsche waschen mußte ich auch mal, den wir hatten ja nicht viel
dabei. Übrigens hat sich die gute alte Kernseife bestens bewährt.
Der Dom!– Allein seinetwegen hat sich die Tour gelohnt! Es ist mir
sogar gelungen, die Kinder da für zu interessieren. Ich erzählte ihnen
die Geschichten und Sagen, die sich um die rheinischen Kunst schätze
ranken, und so fing für sie der Stein zu leben an.
Inzwischen sind viele Jahre vergangen, und sie wissen noch viele
Einzelheiten.
Während der Fotografiererei hätte ich Manuel fast verlohen. Er fühlte
sich plötzlich einsam, und macht sich ganz alleine auf den ziemlich
weiten, recht komplizierten Weg zum Campingplatz und hat ihn zum
Glück gefunden. Mir ist schleierhaft, wie er das geschafft hat.
Den Weg von Spayer nach Worms legten wir an einem Tag zurück,
obwohl die Fahrt durch Lud wigshafen eine Tortour war. Ich hatte
keinen Stadtplan und mußte mich durchfragen. Vor der Stadt hatten
wir auf einem vergammelten Spielplatz gerastet. In meinem kleinen
Radio hörte ich , daß am Nachmittag Fußballmeisterschaften
übertragen werden. Seit Tagen hatte ich beobachtet, daß zu den
Spielzeiten die Straßen wie leergefegt waren. Das machten wir uns
jetzt und später bei allen großen Städten zu Nutze.
So kamen wir sicher und heil zum Bahnhof. Dort saßen wir erst mal
ziemlich ratlos, denn inzwischen war der Feierabenverkehr
ausgebrochen. Wie es weiterging wußten wir auch nicht.
Eine Gruppe türkischer Buben half uns dann weiter. Sie sprachen
noch kein Deutsch, verstanden aber was wir wollten, und geleiteten
uns in halsbrecherischem Tempo an dem riesigen Gebiet der BASF
vorbei bis zum Stadtrand.
Dort wollte ich eigentlich unten am Rhein weiterfahren, aber eine alte
Dame riet uns sehr davon ab. „Dort treibe sich Gesindel rum“, meinte
sie. Dann spendierte sie uns noch ein Eis. So wählten wir den
unbequemeren, weil bergigen Weg. Mein Anhänger, in ebenen
Gelände kaum zu spüren, machte mir enorm zu schaffen. Es war
Abend, aber immer noch glühend heiß, kaum auszuhalten. Als wir an
einem Rasensprenger vorbei kamen, haben wir in Kleidern geduscht,
herrlich! Turnhose und Hemdchen waren gleich wieder trocken.
Ganz bis Worms haben wir es dann doch nicht mehr geschafft. Es war
fast dunkel, ein Bauernhof war nicht zu sehen.
Im letzten Dorf vor Worms fragte ich eine Frau, die gerade den
Gehweg kehrte. Wie so oft, wurden wir nach dem Woher und Wohin
gefragt, dann meinte sie: „ Ihr könnt mit mir kommen, ich habe Platz
für Euch, wenn Ihr mir nicht den ganzen Rasen verschandelt“. Wir
guckten nicht schlecht, als1 sie das Gartentor aufmachte, und sich
dahinter ein ganzer Bauernhof verbarg.
Wir erfuhren, daß das in der Pfalz immer so sei. Da hätten wir noch
lange suchen können. Unsere Gastgeberin hat uns mit
Leberwurstbroten bewirtet und wir haben bis 23 Uhr geschwätzt.
Todmüde krochen wir in unsere Schlafsäcke.
Morgens war ich schon sehr früh wach, habe mich im Zelt gewaschen,
ein eingedrückter Wasserball diente mir als Schüssel, und wollte
gerade das Frühstück richten, als die liebe Frau mit einem kom pletten
Frühstück auf ihrem Tablett erschien und alles auf dem Gartentisch
herrichtete. Mal wieder an einem richtigen Tisch essen, frische
Brötchen, Kaffee aus der Termoskanne, Kakao für die Kin der, ich war
einfach platt über so viel Freundlichkeit.
Wir haben ordentlich gefuttert und unsere Gastgeberin fand es auch
schön, nicht alleine frühstücken zu müssen. „Ihr Sohn sei zur Zeit nicht
zu Haus, er bewirtschafte sonst den Hof, und ihre Tochter sei im
Badischen verheiratet. Leider sähe sie ihre Enkel, die etwa so alt wie
meine Kinder seien, nur sel ten.“, erzählte sie. Freundlich winkte sie
uns nach, als wir um acht Uhr aufbrachen.
Nicht lange, trotz großer Steigungen, und wir waren in Worms. Vor
dem Dom ketteten wir unsere Räder an, in der Hoffnung, noch alles
vorzufinden, wen wir wiederkämen.
Im Dom war es angenehm kühl. Bis wir alles angeschaut hatten, ich
meine Geschichten erzählt hatte, alle Bilder im Kasten waren, war der
Vormittag um. Als wir aus dem Dom traten, schlug uns Back ofenluft
entgegen. Es war unmöglich, weiterzufahren.
Wir versorgten uns mit frischen Lebensmitteln und fanden einen
Spielplatz mit Planschbecken. Sehr zur Freude meiner Wasserratten.
Ich sah schon schwarz für diesen Tag. Es war immer noch so heiß, als
wir endlich aufbrachen, obwohl es schon 17 Uhr war.
Ich hatte nicht gebadet, nur meine Schirmmütze immer wieder ins
Wasser getaucht, und das merkte man. Die Kinder radelten mir auf
dem Radweg der B9 laufend weg. Es gab kaum Schatten! Immer
wieder leerten wir das Wasser der Nippelflaschen über den Kopf.
Bei einer Gärtnerei konnten wir nachfüllen und uns gründlich naß
spritzen.
Es war 20 Uhr, als wir durch Oppenheim fuhren. Ich hätte mir gerne
die Katharinenkirche ange schaut. Hoch oben auf einem Hügel sieht
man sie in gotischer Leichtigkeit in den Himmel ragen. —Ja wenn sie
nicht oben auf diesem Hügel stände, es weniger heiß und wir nicht so
müde gewesen wä ren, ja dann hätten wir sie angeschaut. Ich
bedauere immer noch, sie nicht gesehen zu haben.
Außerdem, Manuel hatte es eilig! In Bodenheim ist eine
Kindergärtnerin beheimatet, die ihn durch die letzten drei Jahre
Kindergarten begleitet hat, und die bei ihren Eltern Ferien machte. Da
wollte er hin.
Ich hatte so meine Zweifel. Sie hatte zwar gesagt, daß wir sie
besuchen sollen, wenn wir es wirklich so weit schaffen, aber solche
Einladungen sind oft nicht ganz ernst gemeint. Außerdem war es
schon ziemlich spät.— Ein kurzer Anruf, der Bruder war am Telefon:
„Das ist ja toll, ihr seid von Freiburg hierher geradelt. Meine Schwester
ist im Moment nicht da, aber natürlich könnt ihr kommen! Für Euer Zelt
haben wir im Garten Platz.“
Dann kamen wir leider doch sehr ungelegen. Die Eltern waren beim
Umbau, und der Vater wollte Fußball sehen. Uns wurde im Garten
etwas zum Trinken angeboten. Wenn Manuel nicht so ein ent ‐
täuschtes Gesicht gemacht hätte, wäre es bei einem kurzen Hallo am
Gartentor geblieben. Manuels Kindergärtnerin war peinlich berührt. So
richtig engagiert war ihr Bruder. Der hätte gerne noch mit uns länger
zusammengesessen, sich erzählen lassen. Auch seine etwas
vorschnelle Zusage war ihm arg. So zeigte er uns ein ruhiges Plätzle
beim Spritzenhaus. „ Da stört Euch keiner, da zelten manch mal
welche“, meinte er. Aber auch da lag er nicht ganz richtig. Die Kinder
sind zwar sofort einge schlafen, aber ich konnte keine Ruhe finden. Die
Dorfjugend kurvte ganz in der Nähe mit ihren Mo fas rum. Wußte ich,
auf was für Ideen die vielleicht kommen? Außerdem fürchtete ich
Schwierigkei ten von Seiten der Ortsverwaltung. Zwar dürfen Radfahrer
und Wanderer zur Not überall eine Nacht campieren, aber so mitten im
Dorf? Dann siegte aber doch die Müdigkeit.
Bei Tagesanbruch, nach meiner ‘Katzenwäsche’, packte ich alles
zusammen, was sich einpacken ließ ohne die Kinder zu wecken, und
spitzte jedesmal ängstlich die Ohren, wenn ich Schritte hörte. Aber wir
blieben unbehelligt. Natürlich sind meine Beiden von der Krustelei
dann doch aufgewacht, zu mindestens kamen wir auf die Weise zeitig
los.
Bald waren wir in Mainz. In einem Park hörten wir einem
Posaunebläser eine Weile zu, und ich fach simpelte mit einer
Radlergruppe, die aus der Gegenrichtung kam. Wie alle Kinder
konnten meine Kinder das gar nicht leiden, wenn ich mit fremden
Leuten sprach. Aber wieder mal erhielt ich gute Tips und Information
über den Weg.
Der Mainzer Dom sah aus wie neu. Der Sandstein, vom Schmutz
vergangener Jahrhunderte, vor al lem der letzten Jahrzehnte, gereinigt,
erstrahlt in seinem ursprünglichen Rot. Später erbaut als der Dom zu
Spayer und Worms, trägt er schon gotische Elemente (Kreuzgang)
und ist auch viel leichter gebaut. Bis wir auch noch den Domschatz
bewundert hatten, und die Ausstellung im Kreuzgang, war es fast
Mittag. So deckten wir uns auf dem Markt mit frischen Lebensmitteln
ein und weiter gings. Hinter Mainz konnten wir nicht direkt am Rhein
weiterfahren, dort verläuft die Autobahn. So ging es zwar wenig, aber
doch stetig bergauf. Ein schöner Blick entschädigte zwar für die Mühe,
aber den noch mußten wir sehr weit fahren, bis wir große Pause
machen konnten. Zwischen 15 und 17 Uhr war die Hitze kaum
auszuhalten. Am Abend fanden wir auf einem Obstgut ein Plätzchen
für die Nacht.
Der nächste Tag fing ja gleich prächtig an, der Weg wurde sandig, wir
mußten schieben. Dafür war der Landschaft recht romantisch, und
führte direkt am Fluß entlang. An einem beschaulichen Eck chen
scheuchten wir ein Liebespärchen auf. Weiden senkten ihre Zweige in
den träge dahinziehenden Strom, und lauschige Städtchen ruhten in
der Mittagshitze aus.
Wir hatten das Ausruhen auch nötig und kauften uns ein großes Eis.
Die Kinder planschten im Brun nen eines Spielplatzes, Treffpunkt
südländischer Familien. Eine junge Türkin bot mir Eiskaffee an, und ihr
Baby krabbelte mit nacktem Po über den Rasen.
Am Abend Fuhren wir übers Biengener Loch bis zur Lorelei. Auf dem
Radweg kamen wir rasch vor an. Die Kinder wären am liebsten auf
jede Burg geklettert, aber wohin mir dem Gepäck?
So nah an der Straße hätte nur jemand schnell umladen müssen.. Und
dan wollte ich auch die Aben kühle nutzen.
Mit dem Wort Lorelei verbinden sich recht romantische Vorstellungen.
So beschienen von der Abendsonne sieht sie wie ein ganz normaler
Felsen aus.
Direkt gegenüber liegt ein Campingplatz, kaum Comfort, dafür teuer.
Aber wir waren müde genug, um weder die hoppeligen Wiese zu
spüren, noch die Züge, die an beiden Rheinufern die ganze Nacht
über fuhren, zu hören. Am nächsten Morgen, sehr früh, konnte ich
plötzlich verstehen, wie die Sage um diesen Felsen entstanden ist.
Das ganze Tal war vom Morgendunst verhangen, und aus dem Thein
stieg swarz und geheimnisvoll die Lorelei. Ein Lastkahn schien direkt
auf sie zuzutreiben, drehte im letzten Augenblick in der Stromung und
rauschte auf mich zu. Zum Glück hatte ich menen Fotoapparat dabei,
so gelangen mir ein paar wirklich gute Bilder.
Die Sonne malte den Himmel mit ihren zartesten Farben aus, n brach
die ersten Strahlen des Tages den Zauber.
Noch war es still auf dem Platz und ich träumte noch ein wenig im
hohen Gras am Ufer sitzend. Das Wasser im Teekessel brodelte, da
kroche auch meine Beiden verschlafen aus dem Iglu. Noch verriet der
Morgen nichts von der Hitze des Tages. Die Wiese triefte vom Tau,
und es war kalt. Bald war alles gepackt.
Sicher auf dem Radweg fahrend, konnten wir die Landschaft
genießen. Es dauerte nicht lang, und wir waren in Braubach bei
Rhens. Nach dort mußten wir mit dem Schiff übersetzen, nachdem wir
unser Gepäck abgeladen, und unser Zelt auf dem Zeltplatz aufgebaut
hatten.
Wenn man an den bunten Kiosken vorbei ist, nimmt einem das
mittelalterliche Städtchen gefangen, das sich wie schutzsuchend an
den Burgberg schmeigt. Durch winkelige Gäßchen führt ein Fußweg
hinauf zur Marksburg, und trotz der glühende Hitze hatten meine
Beiden es eilig hinauf zu kommen.1 Ich hatte ihnen versprochen die
Geschichte von Alheidis zu erzählen, von deren Lieben und Leben ein
Roman meines Grovaters berichtet.Da er immer sehr genaue Studien
betrieben hat, waren mir die Örtlichkeiten bestens vertraut.
Der Führer hatte gerade das mächtige Tor mit einem groooßen
Schlüssel geöffnet und uns eingelas sen, da haben wir uns vob der
Führung davon geschlichen. Wir gingen auf den Pfaden des Burgfräu ‐
leins mit seinem traurigen Schicksal, und alles begann zu leben.
Es war fast Abend,als wir uns aus der Verzauberung lösten. Um
Haaresbreite hätten wir die letzte Führung verpaßt, um wieder
herauszukommen.
Die Marksburg ist nie erobert worden. Selbst Napoleon, der viele
Burgen schleifen ließ, hat die Feste umsonst bestürmt. So ist auch
alles Mobiliar ud die alten Gerätschaften noch erhalten. Der Besuch
lohnt sich!
Auf dem Schiffchen zum Zeltplatz auf der anderen Seite überfiel uns
die Müdigkeit. Nach einer erfri schenden Dusche und einem saftigen
Obstsalat war von uns nichts mehr zu hören.
Dafür waren wir am nächsten Tag die ersten, die um frische Brötchen
anstanden.
Es war aber schon fast Mittag, als wir in Koblenz ankamen.
Hier weitet sich das Rheintal wieder.reger Verkehr herrschte auf dem
großen Fluß, und die Kinder winkten jedem Kahn eifrig zu. Manchmal
winkte auch jemand zurück.
Am deutschen Eck kletterten die Kinder auf das wuchtige Monument.
Ich zog es vor, im Schattenzu warten und den Blick auf Mosel und
Rhein, das Städtchen und die Feste Ehrenbreitstein zu genießen.
Dann schleckten wir noch ein Eis, schon war eine Stunde vertrödelt.
Ich wollte nicht gerade in der größten Mittagshitze im Verkehrsknoten
hinter Koblenz stecken bleiben, so trieb ich zur Eile an. Un sere
Nippelflaschen waren auch fast leer. Man glaubt es kaum, im
deutschen Land kann man verdur sten.Ein paar geklaute
Sauerkirschen brachten auch kaum Linderung.
Gleich am Eingang des nächsten Städtchens hörten wir das Gegröle
eines Schwimmbades. Es wurde uns erlaubt, unser Gepäck sicher
unterzustellen, und wir genossen es bis zum Abend, mal wieder
Schwimmen zu können. Müde vom Baden und der großen Hitze,
schafften wir es gerade noch bis Andernach.
Dort, wo sich auf hohen Stelzen die Autobahn um deb Berg windet,
führt ein schmaler Pfad direkt am Fluß entlang. Weiden verneigen sich
vor dem mächtigen Strom, und Sandbänke strecken ihre Ar me bis weit
hinaus ins Wasser. Leutersdorf winkte uns mit seinen Lichtern vom
anderen Ufer freund lich zu. Da aber der Zeltplatz dort für uns nicht
erreichbar war, blieben wir an diesem lauschigen Plätzchen.Manuel
und Cornelia haben im letzten Licht des Tages noch eine Sandburg
gebaut, wir ha ben Feuer gemacht und Würstchen gebraten.
Wildromantisch!
Weniger schön war, daß Cornelia am nächsten Morgen mit
zugeschwollenem Auge aus dem Zelt krabbelte. Schnaken gibt es
überall am Rhein reichlich, und wenn ich das Fliegengitter abends am
Zelt zugezogen hatte, suchte ich/ Wir eifrig nach den Plagegeistern.
Diese mußte ich übersehen ha ben. Was machen?
Wir hatten kaum noch Wasser, die Kiender alleine lassen traute ich
mich nicht. Es blieb uns gar nichts anderes übrig, als weiterzufahren.
Armes Mädchen! Aufmerksam studierte ich die Karte. Der Weg, der
uns hierher geführt hatte, folgte weiter dem Flußlauf bis zum nächsten
Ort, war aber reich lich schlecht. Im Dorf gab es eine Apotheke, aber
keinen Campingplatz, und so mußte ich mit mei nem halbblinden Kind
den Weg fortsetzen.
Der Weg führe weiter am Fluß entlang, wurde uns gesagt. So wagten
wir es dann. Aber mein Mäd chen wurde heute offensichtlich vom Pech
verfolgt, denn kaum einen Kilometer weiter fuhr sie in ei nen Nagel.
Bei 30 Grad im Schatten, in der knallen Sonne einen Reifen zu flicken
, ist auch nicht gerade eine Wonne. Aber was beklagere ich mich? Es
war unsere erste Panne. In einer Viertelstunde war es ge schafft.
Der Weg war zwar für mein einäugiges Kind gut, aber er war sandig,
und ich hatte schwer zu kämp fen mit meinem Hänger. Lange habe ich
das nicht ausgehalten bei diesen Temperaturen, und es gab große
Pause unter einer Trauerweide. War das heiß, wir konnten uns für
Stunden nicht von der Stel le rühren. Cornelias Auge haben wir mit
Sprudel gekühlt. Manuel hat dann noch seinen Hut ins Was ser fallen
lassen. Eine Schirmmütze war keine aufzutreiben, so hat er Cornelias
zerknautschten Le derhut bekommen, und sie einen neuen Strohhut.
Das stellte ihr angegriffenens Selbstbewußtsein wieder her. Ein
bißchen konnte sie wieder sehen auf dem lädierten Auge, und so
fuhren wir fröhlich weiter.
Ehe wir uns versahen, waren wir in den Vororten von Mainz
angekommen. Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht hatte,
wir hätten in Bad Godesberg auf dem Campingplatz bleiben sollen. Es
war schon acht Uhr, als wir in den Parkanlagen vor dem Bundeshaus
unser Müsli aßen.
Auf dem Radweg, der nach Köln führt, kamen wir gut voran. In
Wesseling mußten wir aber dann doch einsehen, daß wir es bis zum
Zeltplatz in Köln nicht mehr schafften. Auf meiner Karte war nichts
verzeichnet, es konnte aber trotzdem hier ein Campingplatz sein, und
Fragen kostet nichts.
Ich schaute mich gerade hilfesuchend um, da klang es hinter mir: „Wo
wollen sie denn hin?“ Es war eine Frau, die gemütlich auf einem
Kissen aus dem Fenster lehnend, diese Frage an uns richtete. So
wurde ich gleich meine Frage nach einem Campingplatz los. „ Ja in
Köln sei einer“, und dann: „ Ja was hat denn das Kind am Auge?“
Dann wurden wir hereingebeten, „Auf den Rasen hinter dem Haus ist
Platz!!“ Wir wurden sehr verwöhnt. Cornelia bekam einen Eisbeutel auf
ihr Auge, und wir wurden großzügig zum Abendessen eingeladen. Das
Bad wurde uns zur Verfügung gestellt, und das waren ganz fremde
Leute. So was gibt es noch! Ja inzwischen hatten wir doch schon
einiges zu erzählen, die Kinder wären fast im Sitzen eingeschlafen.
Morgens bekamen wir noch Frühstück, und als ich nach einem
Kartengeschäft fragte, denn nach Köln fuhren wir aus meiner letzten
Karte heraus, be kam ich vom Herrn des Hauses eine geschenkt, und
brauchbare Ratschläge dazu.
Meinem Töchterchen ging es wieder gut, das Eis hatte Wunder
gewirkt. So fuhren wir fröhlich, von vielen guten Wünschen begleitet,
weiter.
So fuhren wir fröhlich, von guten Wünschen begleitet, weiter. Erst
durch ein stinkendes Industriege biet, das war nicht gerade eine
Freude, aber in der darauffolgenden Rheinschleife von Rodenkirchen
liegt ein großer Park mit Wiesen, Wald und Spielplatz. Die Kinder
wollten hier im Rhein baden, einige Leute waren im Wasser, und weil
es so heiß war, probierten wir es auch. Nur ganz kurz, so ganz
geheuer war mir das nicht und vorsichtshalber haben wir uns unter
dem nächsten Spring brunnen ,geduscht’.
Weiter ging es, direkt an der Uferpromenade, vorbei an Bootshäusern,
an Cafés,die ihre Terrassen neugierig über den Strom strecken.
Gewaltige Brücken halten die Ufer zusammen und halb Köln schien
sich auf der Promenade verabredet zu haben. Ein Bild voll
sommerlicher Fröhlichkeit.
Bald hatten wir den Stadtkern erreicht, und in der Hoffnung, daß die
Ehrlichkeit doch noch größer ist als ihr Ruf, schlossen wir Räder und
Hänger doppelt und dreifach am Geländer des Kais fest, und hofften,
daß uns niemand das Gepäck klaute, und suchten den Weg zum
Dom. Behäbig tront er in der Stadt. Ist das Freiburger Münster ein
junges Mädchen, hat das Straßburger Münster die reife Schönheit
einer Frau, so wirkt der Kölner Dom, obwohl auch gotisch, kraftvoll wie
ein Mann. Hingerissen war ich von der Schönheit der Fenster.
Gereinigt nach einem ganz besonderen Verfah ren von Schmutz und
Ruß, strahlen sie in den herrlichsten Farben. Ich konnte mich gar nicht
satt se hen und habe einen ganzen Film verknipst. Leider sind viele
Aufnahmen nichts geworden, mit der Beleuchtung bin ich nicht
zurechtgekommen. Auf dem Bummel zurück durch die Altstadt haben
wir noch was gegessen und eingekauft. Gott sei Dank, unsere Sachen
waren noch da.
Weit konnten wir nicht mehr den Fluß entlang fahren, der Hafen
versperrte uns den Weg. Aber wir mußten vorher noch mal eine Pause
einlegen, Manuel hat eine Schraube von der vorderen Radgabel
verloren. Es dauerte ewig, bis ich am Mittwochnachmittag ein
Fahrradgeschäft gefunden habe. Die1 Kinder hatte ich auf einem
Spielplatz zurückgelassen, mit keinem so guten Gefühl.
Kaum war die Schraube an ihrem Platz, da brach ein mächtiges
Gewitter los, und wir mußten Schutz unter einer Brücke suchen. Jetzt
war es eigentlich zu spät zum Weiterfahren, aber zurück durch die
Stadt? Da vertrauten wir lieber auf unser Glück! Bei leichtem
Nieselregen ging es auf ei nem Radweg durch die schier endlos
scheinenden Vororte.
Im ersten Dorf war es wieder da, das Glück! Ein Fünfzehnjähriger den
ich fragte, sagte, wir könn ten unser Zelt unten bei ihnen am
Baggersee aufstellen, sie hätten Sondererlaubnis, und niemand hätte
die Zelte gezählt. Kurz darauf kamen noch zwei, die Biwak machen
wollten. Unser Iglu stand gerade, da ging ein sintflutartiger Regen los.
Ich konnte gerade noch unsere Sachen in Sicher heit bringen. Dieses
mal war unser Zelt dicht! Bei einer Portion Kartoffelpuffern hatten wir
es sehr gemütlich. Die beiden im Biwak blieben auch trocken, hatten
es aber weniger kommod. Meine Einladung, bei uns mit
,reinzukriechen und mitzufuttern, haben sie ausgeschlagen. Eine
Weile schau te noch mal der Himmel durch, aber dann pladderte es
erneut los, und so verkrochen wir uns bald in die Schlafsäcke.
Am nächsten Morgen brachte uns der junge Mann frische Milch,
Brötchen und Wasser mit, und es gab ein Frühstück in großer Runde.
Die Sonne war auch wieder da, wir wagten einen Sprung ins Wasser.
Mitten in dem See wartete eine Brücke vergeblich auf den Anschluß
an eine Straße, die nie gebaut werden sollte; Fehlplanung.
Wir sind nicht weit gekommen, da passierte es. An meinem Anhänger
brach die Deichsel. Was nun? Recht verzweifelt schaute ich nach Hilfe
aus. An Weiterfahren war nicht zu denken. Da schickte uns der
Himmel einen lieben Menschen, einen Handwerker, der wohl gerade
zur Mittagspause nach Hause wolltel Auf meine Frage, ob es hier
irgendwo eine Werkstatt gäbe, meinte er:” Kommen sie nur mit mir, ich
habe ein Schweißgerät, in einer halben Stunde können sie
weiterfahren.” So war es denn auch, nach 30 Minuten war alles wieder
eingepackt und mit einem herzlichen Dankeschön machten w i r uns
wieder auf den Weg.
Nun sind wir schon so vielen netten Leuten begegnet. Wenn man in
einer Hochhaussiedlung wohnt, machen vor allem die Kinder oft
schlechte Erfahrungen mit Erwachsenen, die sich durch sie gestört
fühlen. Allein dieser positiven Erfahrungen wegen, war die Reise ein
Erlebnis.
Vor dem Raum Düsseldorf, Duisburg war mir ziemlich Angst gewesen.
Ich hatte mich gründlich getäuscht! Wir bekamen nur wenig von der
Industrie mit. Durch die Städte führten Radwege, wir radelten durch
liebliche Landschaft, und kamen zügig voran.
Als wir an diesem Tag über Neuss und Meerbusch hinaus waren,
fanden wir in Kaiserwerth einen Campingplatz.
Jetzt waren wir endgültig im Flachland. Der Rhein zog hier träge,
müde von der langen Reise dahin. Am nächsten Tag folgten wir weiter
seinen Windungen und kamen durch manch beschauliches Ört chen.
Gepflasterte Gässchen führen zwischen Klinkerhäuschen hindurch.
Wir radelten etwas über Wesel hinaus, und bauten unser Zelt einfach
so am Rhein auf. Kein Mensch weit und breit, nur ab und zu zog ein
Lastkahn seines Weges.
Am nächsten Morgen gings zeitig los, wir kamen auf kleinen
Ufersträßchen rasch voran. Holland rückte immer näher, und wir
hofften, heute noch die Grenze zu erreichen. Am Kernkraftwerk Kalkar
kamen wir vorbei, nur noch einige, mit Sprühdosen aufgespritzte
Parolen zeugen von dem Kampf, den die Bevölkerung dagegen führte.
Kurz vor Kleve hielt uns ein Plattfuß am rechten Rad des Anhänqers
auf. Was habe ich mich ge plagt, bis ich den dicken Mantel unten, das
Loch geflickt, und den Mantel wieder drauf hatte. Nach einem
Kilometer war das selbe Rad wieder platt. Noch ein Loch, und der
Flicken von vorhin saß auch nicht richtig. Es war zum Verzweifeln.
Auch nach dem dritten und vierten Versuch hielt die Luft nicht lange.
Pumpend, schiebend, schimpfend erreichte ich die nächste Tankstelle
im näch sten Dörfchen, und ein freundlicher Tankwart hat mir nicht nur
größere Flicken verkauft, sondern auch noch das Rad geflickt und
montiert, umsonst und obwohl er schon Feierabend hatte.
Inzwischen hatte es keinen Wert mehr Richtung Grenze zu fahren. Ein
Blick auf die Karte zeigte mir, daß wir sogar ein Stück zurück mußten,
wollten wir einen Bauernhof finden. Die Höfe sind hier richtige
Gutshöfe mit Herrenhaus, ich traute mich kaum anzuklopfen. Ein paar
andere Rad1er, die zurück von einem Sonntagsausflug kamen,
machten mir Mut, und so faßte ich mir ein Herz. Wir wurden an einen
Weiher verwiesen, und waren auch bald in den Federn verschwunden.
So recht Ru he finden konnte ich aber nicht, der Boden glich einem
Waschbrett. Ziemlich verkatert kroch ich an nächsten Morgen aus dem
Zelt. Die Kinder hatten gut geschlafen. Manuel machte auch gleich ei ‐
nen Erkundungsgang zum See, während ich mit Packen beschäftigt
war. Ein ängstliches Rufen, ,, Mama schnell! Manuel war bis zur Taille
in stinkendem Schlick versunken. Um ihn da ,raus zu holen, mußte ich
selbst bis zu den Knien in den Dreck. Mühsam sind wir über einen
Stacheldraht auf einen Landungssteg geklettert, um uns wieder zu
waschen. Kaum waren wir fertig kam der Bauer, um uns vor dem See
zu warnen. Schon zu spät! Als die Sonne aufging, sah das Dreckloch
so malerisch aus, daß der Anblick mich ein wenig versöhnte. Ein
romanti-sches Frühstück!
Trotzdem kamen wir an diesem Tag kaum vorwärts, ich war einfach zu
müde. Durch Kleve fuhren wir wieder am Rhein entlang. Kurz vor der
Grenze kamen wir an Reihenhäuschen mit üppigen Gärtchen vorbei.
Es war früher Nachmittag. Eine Familie lud uns zum Kaffee ein,
Cornelia hat te nur angehalten um an den Rosen zu schnuppern, und
beim Erzählen ging der Nachmittag ganz schnell vorbei. Noch ein
Stückchen oben auf der Rheindammkrone, und wir waren in Holland.
Kaum zu glauben wir waren wirklich in Holland!!!
Häuschen aus Ziegelstein, Häkelgardinen, die einen Blick durchs
ganze Haus zulassen, Kopfstein pflaster, das war unser erster
Eindruck von Holland.
An einem kleinen See schlugen wir unser Iglu auf. Ein ganz reines
Gewissen hatte ich nie, wenn wir einfach wildes Camping machten.
Als ein Mann mit einer Angel direkt auf uns zu kam, klopfte mein Herz.
Holländisch kann ich nicht, aber ein Schild hatte ganz offensichtlich
darauf hingewie sen, „Betreten verboten“. Der Mann herrschte mich
auch prompt holländisch, als ich deutsch ant wortete, in deutsch an,
,,ob ich nicht wüßte, daß wildes Zelten verboten sei?” Was sagt man in
so einem Moment? Schüchtern versuchte ich es mit ,,so müde, und
kein Zeltplatz in der Nähe” und einem Lächeln. Er hörte mit finsterem
Gesicht zu, und mir wurde schon himmelangst, dann hellte sich sein
Gesicht auf, und er meinte ,,ich verrate sie ja nicht, aber seien sie
hübsch leise und bre chen sie bei Zeiten auf”. Sein Deutsch war , wie
das vieler Holländer ausgezeichnet. Erleichtert ha be ich
weitergekocht, die Kinder gespielt, und dann haben wir noch kurz
gebadet, bevor wir schlie fen
Nach einer ruhigen Nacht, diesmal hatte ich prima geschlafen, trotz
des Schrecks in der Abendstun de. Um 8 Uhr waren wir verschwunden.
Ohne es zu ahnen habe ich die reizvollste Landschaft ganz Hollands
für unsere Fahrt ausgesucht. Immer noch oben auf der Rheinkrone,
ging es vorbei an kleinen Höfen die sich wie schutzsuchend unter
ihren Rieddächern an den Damm schmiegten. Vorbei an Pferden,
Kühen, braunen und schwarz-weißen, Ziegen, Gänsen und Schafen.
Die Kinder mußten alle Nase lang anhalten ,um sie zu streicheln,
Grasbüschel auszureißen und die lieben Vierbeiner zu füttern.
Einkaufen, bzw. erst1 mal holländisches Geld besorgen mußte ich
auch an diesem Tag. So kamen wir nicht mal bis Nim wegen, sondern
mußten uns wieder ein heimliches Plätzchen fürs Zelt suchen. Überall
waren Viehzäune, und ich fürchtete Ärger von seitens eines Bauern. In
etlicher Entfernung von einem Dorf fand ich eine leere Weide, der
Damm wich hier ein Stück vom Fluß zurück, Dünen verdeck ten den
direkten Einblick vom Weg. Wie geschaffen für uns. Überraschungen
hatten wir hier kaum zu befürchten.
Zufrieden kroch ich nach dem Essen in meinen Schlafsack, war auch
bald eingeschlafen. Die Kinder lachten mich sowieso meistens aus,
wenn ich mit meinen Sorgen kam, von wegen ungebetenen Besuch.
Bevor ich in das Reich der Träume sank, hörte ich noch eine
Ankerkette rasseln, dann war ich weg.
Morgens hatten wir dann doch Besuch, vierbeinigen. Wie groß war
mein Erstaunen, als mir ein Kuhmaul ins Gesicht fuhr, als ich meinen
Kopf aus dem Iglu steckt. Ich bin nicht sicher, wer mehr erschrocken
ist, die Kuh oder ich. Die Kinder sind von meinem Gelächter erwacht.
Die ganze Her de hatte sich neugierig um uns versammelt, und
galoppierten nun erschrocken weg. Der Bauer hatte sein Vieh nur ,
reingelassen, und wäre von den Versuchen meiner Zwei, es
einzufangen, sicher nicht begeistert gewesen. Ich hab mich gekugelt
vor Lachen, und dann meinerseits meine zwei Cowboys wieder
eingefangen.
An diesem Tag überquerten wir den Waal, so heißt der Arm des
geteilten Flusses, und kamen ins Sieben-Mühlen-Land. Auf markierten
Radwegen kamen wir gut voran. Schon stand auf den Hin ‐
weisschildern des ,Feetspads’ Rotterdamm. So weit kamen wir aber
heute noch nicht, es war Zeit fürs Nachtlager. Die Holländer gehen
offensichtlich früh zu Bett, kein Mensch zu sehen. Einfach bei
jemanden klingeln mochte ich doch nicht. Wasser hatten wir schon,
aus Erfahrung klug gewor den, fragte ich immer schon frühzeitig
danach. Da es schon spät war, verkrochen wir uns samt Zelt unter
einem Gebüsch etwas abseits des Weges.
Noch vor der Sonne waren wir wieder unterwegs. Der ,Feetspat’ führte
uns abseits der großen Straße durch kleine Ortschaften, an kleinen
Kanälen mit Hebebrücken aus Holz vorbei. Ein paar mal warteten wir
gerne, wenn ein Kahn vorbei kam, das war das Schauspiel wert. Auf
ein Ruf des Kapitäns kam ein meist alter Mann aus dem
Brückenhäuschen, betätigte die Mechanik der Brücke und kassierte
mit einem Klingelbeutel an einem langen Stock. Vor allem Manuel war
jedes mal ganz hingerissen. Ab und zu sahen wir eine Windmühle sich
gemächlich im Wind drehen. Leider erfuhren wir erst später, daß sie
zu besichtigen sind.
Über große Straßenschleifen fuhren wir in Rotterdam ein. Da wieder
eine Panne. Bei einer Boden welle brach die Radbefestigung am
Anhänger. Wenigstens an der richtigen Stelle, direkt vor einer
Lastwagenwerkstatt. Da fragte ich halt, ob sie meinen Mini-Lastwagen
auch reparieren. Die Me chaniker lachten, erfüllten mir meinen
Wunsch, auch noch umsonst. Nun galt es einen Zeltplatz zu finden,
quer durch die Stadt, ohne Stadtplan.
0 je!
Fünf Tage Pause, Besichtigung des Euroports, eines alten
Dampfschiffs, Wäsche waschen, alles mußte wieder ein bißchen in
Ordnung gebracht werden.
Es zog uns weiter, wir wollten zum Meer, dem Ziel unserer Reise. Ein
Tag trennte uns noch davon. Ein Tag, vorbei an dem Riesenhafen,
Gewächshäusern und durch beschauliche Dörfchen. Das Meer!!!
Müde, hungrig aber glücklich setzten wir uns mit Kuchen vom
,Warmebeeker’ an die Reeling. Da kam ein riesiger Tanker, sowas
hatten wir noch nicht gesehen, um im Europort seine Ladung zu lö ‐
schen. Ich schnell den Fotoapparat raus. Wie bekommt man so ein
Ungetüm auf die Platte? Ge schafft!
Ich wollte mich gerade wieder setzen, da kam die Überraschung, eine
riesige Flutwelle und wir saßen im Wasser, unser Kuchen schwamm
munter mit der Welle davon. Erst furchtbar erschrocken, mußten wir
uns dann doch ausschütten vor Lachen. So was konnte nur uns
Landratten passieren. Für unser Zelt fanden wir ein Plätzchen in den
Dünen. Uns störte weder die Polizei, die den Strand kontrollierte, noch
der Sand zwischen den Zähnen beim Nachtessen, wir waren einfach
glücklich. Über 1080 Kilometer weit hatten wir unser Ziel erreicht. Bei
Meeresrauschen und Sternenhimmel träumte ich noch lange in die
Nacht hinaus. Die Kinder hatte schon zeitig die Müdigkeit über mannt.
Am nächsten Tag galt es eine Zeltplatz zu finden, möglichst nah am
Meer. Wir mußten aber doch ei nige Kilometer die Küste entlang
fahren, bis wir einen fanden, nicht gut, aber teuer. Nur behelfsmä ßig
war ein Terrain eingezäunt, mit einem Wagen für WC und
Waschbecken. Die Wiese war voller Disteln, aber erlag direkt hinter
den Dünen. Wir hatten drei schöne Tage dort, Manuel versuchte sich ,,
durchzugraben“ , nach China natürlich. Cornelia und ich aalten uns am
Strand und schauten den Wellen zu. Zum Baden war es leider zu kalt.
So war es auch nicht verwunderlich, daß sich Manuel eine saftige
Erkältung holte, denn er war halt ständig am Wasser und naß. Als
auch noch das Wetter stürmischer wurde, und der WC-Wagen den
Geist aufgab, so daß man nicht mehr aufs Klo konnte, packten wir
zusammen, und fuhren weiter nach Norden. So malerisch schön die
Dü nen sind, mein Anhänger mächte mir selten so zu schaffen. Da hat
uns Abends der Fisch im Fischer hafen von Den Haag besonders gut
geschmeckt. Die Portionen an dem Stand wären so groß, daß die
Kinder den Rest an die Möwen vefütterten. Noch hatten wir keinen
Zeltplatz gefunden, und die Sonne warf ihre letzten Strahlen auf das
Delftland und verwandelte es in ein Zauberreich.
Wir mußten unseren Iglu im Dunkeln auf einem Waldcampingplatz
aufschlagen. Da Wälder etwas sehr seltenes in Holland sind, war der
Preis dem entsprechend. Entfernung zum Strand fünf Kilo meter. Hier
konnten wir also nicht bleiben, genossen aber die warme Dusche am
Abend bevor wir ins Land der Träume versanken.
Gefrühstückt haben wir in Gesellschaft einer Schar Enten, und die
Kinder verfütterten mehr an sie, als sie selber aßen. Jeden Morgen
war es noch etwas kälter an der Küste, und Manuels Husten wur de
auch immer schlimmer, so entschloß ich mich, nach Amsterdam
abzubiegen – schade, das Meer gefiel mir so gut. Vielleicht war der
Wind am Iselmeer weniger kalt.
Auf halbem Weg dorthin, zelteten wir auf einer kleinen Wiese etwas
außerhalb eines Dorfes. Auf einer angrenzenden Weide weideten
Pferde und ein Esel, der besonders zutraulich sich kraulen und füttern
ließ. Die Kinder waren hingerissen. Mir gefiel der Platz auch, die
Wiese war so schön grün, malerisch im Winkel zweier Bäche,
beschattet von Birken, wie für uns geschaffen. Nun nachts war ich
nicht mehr ganz der Meinung. Als ich mal ,raus mußte, stand ich bis
zu den Knöcheln im Was ser.
Bis jetzt war im Zelt noch alles trocken, aber da ich nicht wußte, wie
weit die Flut noch stieg, mußte ich meine zwei Küken aus dem Nest
scheuchen, und zusammen zogen wir unseren Iglu auf den Weg. Ich
wundere mich noch heute, wie tapfer meine zwei in solchen
Situationen waren. Sie beklagten sich nicht einmal, als sie barfuß
mitten in Brennesseln gerieten, die wir im Dunkeln nicht1 gesehen
hatten.
Nur zwei Stunden trennten uns von Amsterdam, und so erreichten wir
früh am nächsten Tag den Campingplatz. Nachdem wir unseren Iglu
aufgebaut, und uns unseren Gepäcks entledigt hatten, wollten wir
gleich in die Innenstadt radeln. Uns wurde aber der Bus empfohlen, da
in der Stadt Fahrräder nicht unbeaufsichtigt bleiben durften.
So sind wir zu Fuß die Krachten entlang und über zahlreiche Brücken
gebummelt. Zu gerne waren wir mit einem der Rundfahrtenboote
gefahren. Die Preise sind für drei aber einfach zu hoch, und un sere
Urlaubskasse war inzwischen ziemlich leer. Am nächsten Tag mit dem
ganzen Gepäck haben wir nördlich aus der Stadt aber noch mal einen
Kanal mit den phantastisch aussehenden Hausbooten bewundert und
kamen an Häusern im Zuckerbäckerstil vorbei.
Dann ging es am Iselmeer entlang bei frischem Wind, aber auch die
Sonne war wieder da, und wir fuhren fast bis Edam—Käseland.
Eine Woche haben wir neben einem kleinen Fischerhafen auf einem
Zeltplatz verbracht. Gebum melt, gesonnt, Holzschuhe gekauft und
zugesehen wie sie gemacht werden, im Iselmeer gebadet und frischen
Fisch gegessen, die kleinen Dörfchen ringsum angeschaut, uns wurde
die Zeit nicht lang.
Dann mußten wir an den Heimweg denken, wir hatten noch zwei
Wochen Ferien, und den ganzen Weg mit der Bahn ging nicht, von
wegen der Geldbeutelebbe. So packten wir wieder etwas trau rig,
unsere Sachen und retour gings. Bei bestem Wetter erst zurück nach
Amsterdam, noch eine Nacht dort auf dem Zeltplatz. und dann quer
durchs Land. Riesige Äcker und Wiesen, gesäumt durch große und
kleine Kanäle so weit das Auge reichte. Oft tuckerten auf relativ
kleinen Kanälen ziemlich große Lastkähne und die Flußschiffer
mußten immer wieder mit Stangen für Abstand vom Ufer sorgen. Bei
jeder Zugbrücke blieb Manuel stehen. Das Schauspiel des Hebens
und Senkens, wenn der Brückenwächter seinen Klingelbeutel aus
Schiff streckte, entzückte ihn immer aufs neue.
Einmal schwamm ein Kahn über uns auf der Brücke, und wir radelten
untendurch
. In kleinen Dörfern saßen Angler abends direkt vor dem Haus und
angelten im Hauskanal. Ja, und ins holländische Fernsehen sind wir
auch gekommen, wir mit unseren Rädern und dem vielen Ge päck
paßten so richtig ins holländische Bild. Wie staunten die Filmleute, als
sie hörten, daß wir Deutsche sind und aus Freiburg kommen.
Fünf Tage brauchten wir zurück nach Köln. Es gab immer ein Gehöft,
dessen Besitzer uns zwar meist etwas reserviert, aber dennoch
erlaubte, auf einer Wiese die Nacht über zu zelten.
Zwei Tage machten wir noch unterwegs Pause auf einem
Campingplatz, dessen Spielplatz die Kinder begeisterte. Mit einem
,Riesenhammer konnte man sich hoch in die Luft schaukeln.
Nach einem Mammuttag, 70 km auf einmal, erreichten wir Ventlo am
Abend. Wir waren so müde und plötzlich packte uns das Heimweh. Als
wir erfuhren, daß wir in einer halben Stunde Anschluß nach Köln, und
dann weiter nach einer Stunde direkt nach Hause hatten, hielt uns
nichts mehr. Sanftes Rattern der Bahn schaukelte uns in den Schlaf,
und morgens um 6 Uhr waren wir wieder zu Hause.
Wer sagt, der Rhein fließt ins Meer….. Gunde Kottenrodt